Ruhe im Sein

Wie komme ich dahin, einfach im Sein zu ruhen? Die Notwendigkeit war so stark, dass sie mich zum Titel dieser Webseite geführt hat. Eines morgens saß ich bei der Meditation. Am Abend zuvor wurde mir wiedermal klar, dass ich mehr Ausgleich zwischen aktiv sein und Ruhen benötige, das dringende Bedürfnis war zu spüren. Eben dieses „Ruhe im Sein“. Doch wie fühlt sich das an, wie schaffe ich das? Genau das war mein Problem, ich wollte es schaffen. Sein bedeutet zu sein und nicht zu tun. Damit meine ich nicht tatenlos herumzusitzen. Sondern in allem tun oder nicht tun zu ruhen, gewahr im Moment, wie ein Surfer, der auf der Welle reitet oder wie das Blatt, das auf dem Fluss treibt. Mir kam das Lied in den Kopf „Erde meine Mutter, Himmel mein Vater. Feuer, Erde, Wasser und Luft, ich bin… ich bin“ und ich sang es. Beim wiederholen des „ich bin“ fiel es mir plötzlich wie Schuppen von den Augen. Genau: ICH BIN. Ich bin sowieso, egal was ich gerade mache, nicht mache, denke oder sein will. Im aktuellen Moment bin ich, in jedem Moment bin ich. Ob ich gerade etwas tue oder nicht, ich bin. Abgesehen davon, was ich gerade tue, denke, nicht tue, immer bin ich. Wenn ich die Wertung weg lasse, wie oder was ich gerne sein würde, sollte oder was ich jetzt tun müsste, bleibt übrig, dass ich bin. Ich weiß nicht, ob ich wirklich die Empfindung transportieren kann, wie sie in dem Moment war. Es löste erst einmal fasziniertes Erstaunen, dann eine große Erleichterung und Freude in mir aus. ICH BIN. Ich muss nichts dafür tun, zu sein. Na klar! Jetzt habe ich es begriffen. Ja, jeder Mensch, jedes Tier, jede Pflanze, jeder Stein, die Erde IST. In jedem Moment. Das WIE hat nichts damit zu tun, zu SEIN. Daher kann ich nun gelassen bleiben, sprich im Sein Ruhen – RUHE IM SEIN. So sei es.  

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert