Diese Meditation habe ich aus der Zeitschrift happinez Ausgabe 02/2018 Seite 58.

Davon inspiriert wird eine Meditation zum Anhören entstehen und hier zu finden sein …coming soon…

Mithilfe von Atem- und Augenübungen richten wir uns an den 3., 5. und 7. Hirnnerv. Diese stehen in engem Kontakt mit dem Vagus und übermitteln ihm die Botschaften. Er wiederum leitet sie auf seiner Wanderung durch den Körper an Herz. Lunge und den Magen-Darm-Bereich weiter.

Atmung: 

Zunächst konzentrieren wir uns völlig auf die Atmung. Wir atmen gegen einen Widerstand aus, wobei die Ausatmung automatisch länger und betonter wird. Das ist sehr wichtig, denn nur bei der Ausatmung überwiegt der Parasympathikus, die Einatmung wird vom Sympathikus beharrst. Betontes Ausatmen erreichen wir auch Schnurren, Summen, Singen oder Brummen. Die Folge dieser Geräusche sind Kehlkopfvibrationen, die sich ausbreiten und uns direkt in den Vagus-Modus führen. Gleichzeitig konzentrieren wir uns auf unsere persönlichen Affirmationen – jene belebenden Informationen die sofort vom „emotionalen Gehirn“ positiv verarbeitet werden. Das kann ein Satz sein, aber auch ein Musikstück oder ein Bild. Über die Wiederholung verankern wir diese Aufmunterung mit der inneren Überzeugung im „emotionalen Gehirn“, aber auch in unserem „Herzgehirn“.

Hier möchte ich anmerken, dass ich lieber mit Afformationen arbeite. Das ist mir auf meinem Weg begegnet. Die Affirmationen lösten manchmal das Gefühl aus: „das stimmt doch gar nicht“. Im Beispiel „Ich bin glücklich und gesund!“ würde die entsprechende Afformation lauten: „Wie habe ich es geschafft jetzt glücklich und gesund zu sein?“ oder wenn das auch noch nicht stimmig ist: „Wie fühlt es sich an, glücklich und gesund zu sein?“. Damit richtet sich das Unterbewusstsein darauf aus, genau diesen Zustand herbeizuführen, richtet sich also darauf aus.

Nun weiter mit dem happinez Artikel

Augen:

Der zweite entscheidende Entspannungsweg der Vagus-Meditation geht vom 3. Hirnnerv, dem motorischen Augennerv, aus. Um diesen zu aktivieren, müssen wir den Ciliarmuskel anspannen, das ist der Muskel, der bei unserer Linse die Nah- und Ferneinstellung verändert, also etwa vergleichbar ist mit der menschlichen Hand, die an der Kamera die Scharfeinstellung des Auges durch das Zoomen der Linse vornimmt.

Hinter dem Auge befindet sich ein Nervenbündel, das Ganglion filiale, und von dort geht der Entspannungsreiz über den 3. Hirnnerv zum Hirnstamm und erreicht von dort den Vagus. Er gibt diesen Reiz weiter an das Herz, die Lunge und den Bauchraum – all das geschieht innerhalb von Sekunden. Im Rahmen der Vagus-Meditation können wir den Ciliarmuskel durch die „Cinema-interne“-Methode aktivieren. Dafür schließen wir die Augen und fixieren die Augenlieder von hinten. Zuerst ist alles schwarz, aber bald tauchen Farben auf, zunächst meist beherrscht vom Gelbton, aber wiederholt können Rot, Violett, Blau oder auch Grün im Bild erscheinen. Scherze Punkte schwirren durch das Blickfeld, sie kommen so schnell, wie sie auch wieder gehen. Wenn wir uns fest auf diese Flugobjekte konzentrieren, kommt die Entspannung sofort. Auch im Siel der Farben können wir spüren, wie unser Vagus sein ganzes Entspannungspotenzial ausspielt, wie sich umgehend unser Herz beruhigt und wir uns sehr wohl fühlen.

Doppelbilder:

Neben der oben beschriebenen Methode des „Cinema-interne“ gibt es noch eine weitere Möglichkeit, den Ciliarmuskel zu aktivieren: indem wir Doppelbilder erzeugen, z. B. indem  wir den Zeigefinger vor die Nase halten und ihn dabei nach vorn bewegen. Bei gleichzeitiger Betrachtung von Nasenspitze und Zeigefinger sehen wir plötzlich zwei vor uns. Dieses Doppelbildverfahren ist relativ schnell zu erlernen.

Gesprochene Meditation

Nimm eine bequeme Sitzhaltung ein. Geh in die Stille, schließe die Augen und konzentriere dich auf die betonte Ausatmung! Nimm über Schnurren, Brummen Summen oder Singen – das kann laut oder ganz leise sein – Kontakt zum Vagus auf. Fokussiere dich weiter auf die Ausatmung und dann auf deine persönliche Affirmation.

Jetzt versuchst du, die Augenlieder von hinten zu fixieren. Nimm wahr, was du siehst – Farben oder schwarze, schwirrende Punkte? Sie kommen und gehen. Konzentriere dich fest darauf und spüre die zunehmende Entspannung.


In der Zeitschrift happinez wird dieser Buchtipp genannt: Gerd Schnack: Der große Ruhe-Nerv, Herder Verlag, 9,99 €

Ich selbst habe speziell dieses Buch nicht gelesen, kann daher keine Aussage darüber machen.